Autor: Hans Lahm
Ehemalige Lohmühle im Maxdorf
Im Maxdorf (ehem Haus Krämer ) betrieb der Rothgerber Christian Großarth eine kleine Lohmühle für seine Gerberei.
Im Jahre 1835 ist auf einem Lageplan an der Straße nach Obermoschel (heute Maxdorf) die Lohmühle eingezeichnet. Christian Großarth wird im Grundsteuer-Kataster von 1843 als Besitzer des Wohnhauses mit Lohmühle, Stall und Hofraum genannt (Plan-Nr. B 3411)
Später erwarb Johannes Krämer das Anwesen.
Die Mühle besaß ein Wasserrad, das auch gleichzeitig ein Kurbelrad war, dieses wurde vom vorbei-
fließenden Bach in Betrieb gesetzt ( oder per Hand und Kurbel). Führte der Bach wenig Wasser, so konnte im Bedarfsfall durch ein kleines Wehr mit einer Schließe an der Brücke zum Apfelgraben das Wasser gestaut werden. Dieses leitete man im Bedarfsfalle über Deicheln (Holzröhren) auf das Wasserrad.
Die Lohmühle diente zur Zerkleinerung, der für die Lohgerbereien notwendigen pflanzlichen Gerb-
mittel. Es wurde vor allem Eichenrinde aus den heimischen Wäldern zur Lohe zermahlen. Diese war sehr gerbsäurehaltig und deshalb bestens geeignet zum Gerben von Leder.
Lohmachen
Lohmachen war früher ein alter Handwerkszweig und wichtiger Wirtschaftsfaktor. Viele Familien verdienten sich durch Lohmachen noch ein Zubrot, für die Gemeinden war der Verkauf von Eichen-Lohrinde eine
zusätzliche Einnahmequelle. Die Gerbsäure der Eichenrinde „Lohe“ war in dieser Zeit der Grundstoff zur Lederfertigung, dem „Rotge-
gerbten“. Interessierte Lohschäler ersteigerten von der Gemeinde ein Parzelle „Gahn“ im Lohwald. Dies geschah in der Zeit zwischen April und Juni. Besonders geeignet waren Eichen im Alter zwischen ca 12 und 20 Jahren. In eine gewissen Höhe schnitt man den Stamm ein und mit dem Krummbeil, der sogenannten „Häpe“,und zog einen Streifen herunter. Der stehende Lohknüppel wurde abgesägt und danach mit der verbliebenen Rinde auf einem Kloüfstock weiterbearbeitet. Um die Rinde mit dem Lohlöffel ablösen zu können, klopfte man diese mit dem Lohhammer solange, bis sie sich löste. Zum Trocknen dienten Kreuzblöcke, was etwa drei Wochen dauerte. Die Eichen-Lohrinde versteigerte die Gemeinde an den meistbietenden Gerbereibesitzer, der sie in einer Lohmühle mahlen ließ. Die Lohknüppel versteigerte die Gemeinde ebenfalls als Brennholz.