Autor: Andreas Ott 12-2018
Odernheimer Straßennamen im 3. Reich
1933-1945
Nach den Reichstagwahlen vom 5. März 1933 stellte der Ortsgruppenleiter der NSDAP und Gemeinderat Hermann Wagner den Antrag, den „Führer Adolf Hitler sowie den Innenminister Dr. Wilhelm Frick zu Ehrenbürgern von Odernheim zu ernennen. Diesem Antrag wurde stattgegeben. Wagner wurde am 28. April 1934 zum Bürgermeister ernannt (er wurde nicht demokratisch zum Bürgermeister gewählt). Wagner blieb bis 1945 im Amt.
Mit Beginn der Nationalsozialistischen Regierungszeit wurden auch einige Straßen und Plätze in Odernheim umbenannt.
Aus der Ortsstraße Maxdorf wurde die Josef Goebbels Straße. Josef Goebbels war Reichspropagandaminister in der Regierung Hitler.
Die kleine Grünanlage am Glanufer wurde zu „Ehren“ des Reichskanzlers und Führers Adolf- Hitler-Platz genannt.
Dietrich-Eckard- Platz. So wurde der kleine Platz vor dem Wittelsbacher Schlösschen umbenannt. Dietrich Eckard war 1919 Mitbegründer der NSDAP. Im August wurde er Chefredakteur des NSDAP Parteiorgans „Völkischer Beobachter“. Er gilt als nationalsozialistischer Ideologe.
Der zweite Reichspräsident Paul von Hindenburg (1847-1934) war der Namensgeber der Hindenburgstraße, der heutigen Hauptstraße.
Reichsinnenminister im Kabinett von Hitler, Dr. Wilhelm Frick der auch mit Odernheim am Glan und Duchroth verwandtschaftlich verbunden war, wird ebenfalls eine Straße gewidmet. Nach ihm wurde die Hintergasse in Dr. Frick Straße umbenannt.
Dr. Wilhelm Frick wurde 1877 in Alsenz geboren. Der Vater (Wilhelm Frick 1837 in Duchroth - +1918 in Kaiserslautern) von Frick war von 1856-1861 Lehrer in Odernheim und wurde nach der Dienstzeit in Odernheim am Glan nach Alsenz versetzt. Die Mutter Fricks stammte aus der Hintergasse in Odernheim am Glan, und ist eine geborene Schmidt. (Henriette Schmidt oo 10.7.1862 Wilhelm Frick)
Dr. Wilhelm Frick wurde im Nürnberger Prozess vom Internationalen Militärgerichtshof zum Tode durch den Strang verurteilt. Am frühen Morgen des 16.10.1946 wurde das Urteil im Kriegsverbrechergefängnis in Nürnberg vollstreckt.
Leo Schlageter (1894-1923) war deutscher Offizier. Er verübte während des „Ruhrkampfes“ Anschläge auf Verkehrswege, Verwaltungsgebäude und französische Besatzungstruppen. Ein französisches Militärgericht verurteilte ihn zum Tode.
Quellen:
Sammlung Manfred Geib: Odernheim Band 8
Karl Schworm: Odernheim am Glan und Disibodenberg; Koblenz 1984, S:279